Schulsport Segeln – Erziehung und Bildung fürs Leben

Neben seglerischen Fähigkeiten werden beim Segeln und Pullen im Gemeinschaftsboot Kutter besonders soziale Kompetenzen und die Übernahme von Verantwortung gefördert. Darüber hinaus werden Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit und Konfliktfähigkeit nicht nur im eigenen Segelrevier trainiert und entwickelt, sondern auch bei Törns
Im Winter – Arbeit für die nächste Saison
Aber auch die Wintermonate vergehen alles andere als untätig: Für alle Segler gleichermaßen steht dann die handwerkliche und theoretische Ausbildung im Vordergrund. Unter fachkundiger Anleitung werden Boote und Material von den Seglern selbst überholt, repariert und gepflegt. Mitarbeit auf dem Gelände eines „Partnervereins“ fördert die Anbindung von Schülerinnen und Schülern an einen ortsansässigen Verein.
Hinzu kommen der Theorieunterricht, die Regel- und Gewässerkunde, Knoten- und „Vokabel“-Training.
Segeln ist ein pädagogisch äußerst wertvoller Sport. «Kopf, Herz und Hand» sind bei dieser Sportart angesprochen. Teamarbeit, Kondition und Mut, helfen wollen, Geschicklichkeit und Auffassungsgabe sind heute wichtige Faktoren im täglichen Leben.
Die Jugendlichen sollen dazu angeregt werden, eigene Abenteuer zu erleben statt die von TV-Helden am Fernseher zu bestaunen. Sie sollen bewusst am täglichen Leben teilnehmen, zu kurz kommende menschliche Beziehungen sollen neu entdeckt werden. Eigeninitiative wird gefördert, um so dem Verfall körperlicher Tauglichkeit vorzubeugen und die Jugendlichen aus der Zuschauermentalität herauszuholen.
Eine „Null-Bock-Einstellung“ der Jugendlichen soll durch die Gruppe, durch Erfolgserlebnisse und durch die Auseinandersetzung mit den Naturgewalten aufgebrochen werden. So finden die Teilnehmer an einer Segel-AG/einem Segelprojekt an Bord und in der Gruppe Halt, Orientierung und Identifizierung.
Warum und wie kann Segeln jugendliches Verhalten positiv beeinflussen?
In einer Segel-AG fängt jeder Teilnehmer mit dem selben Wissensstand an. Eine wichtige Voraussetzung für gegenseitige Akzeptanz. Außerdem gelten im Wasser andere Gesetzmäßigkeiten als an Land. Der Einzelne kann nicht einfach aktiv werden, hier ist vorausschauendes Handeln und Flexibilität gefragt. Koordination und Interaktion mit anderen Booten ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen von Bootstouren.
„Wir sitzen in einem Boot“ bedeutet gleichzeitig sich anzupassen, Rücksicht zu nehmen, gemeinsame Strategien zu entwickeln aber auch Verantwortung zu übernehmen und so eigene Erfahrungs- und Verhaltensspektren zu erweitern. Kameradschaft und Kooperation sind nur zwei Begriffe, die an Bord praktiziert werden, an Land sind diese Eigenschaften schon häufig aufgegeben. Nur wenn alle an einem Strang ziehen kann das angestrebte Ziel erreicht werden.
Segeln als Schulsport
Gesetzliche Grundlage:
Runderlass vom 6.7. 99 –III 53 (Nbl. MBWFK S. 362)
Erlass Lernen am anderen Ort (2006)
Runderlass des Ministeriums für Bildung und Frauen vom 19. Mai 2006 – III 422